Ein vierter Bildungsweg …

Die Offenen Werkstätten sind jetzt schon Orte, an denen ein „vierter“ Bildungsweg für jeden offen steht. Dieser ist gekennzeichnet durch non- formales und informelles Lernen und stärkt damit die Selbstbestimmung und Selbstverantwortung für den Einzelnen.

Die strukturelle Offenheit dieser Initiativen schafft damit den Freiraum, der in unserer hochformativen Gesellschaft so notwendig ist.

Der Jugend, vor die Wahl gestellt ist, der Engführung der Bildungssysteme zu folgen oder perspektivlos den Konsumangeboten zu verfallen, wird hier ein Angebot gegeben, wirklich an sich selbst und an der Gemeinschaft zu wachsen.

An Handwerk und Kunst können sie ihre Kräfte messen und ihre Fähigkeiten entdecken. Sie sind dabei frei von jedem Leistungsdruck, aber nicht alleingelassen, da inspirierte Anleiter ihnen Begeisterung für Qualität geben können.

Ein Produkt von der Idee über die Fertigung bis zur Realisierung selber zu schaffen und in der Gemeinschaft zu erleben, das gibt jedem Menschen Selbstsicherheit und Selbstwert. Dieses Grunderleben menschlicher Qualität braucht die Jugend, um gesund in die Zukunft wachsen zu können!

Arbeit in einer hochautomatisierten Gesellschaft?

Die Zukunft ist offen! Wenn aber die Ziele der Wirtschaft für eine generelle Umstellung der Produktion in Digitalisierung, künstliche Intelligenz und umfassende Automatisierung realisiert werden sollten, brauchen wir als Gesellschaft einen Entwurf für zukünftiges Lernen und Arbeiten für den größten Teil der Bevölkerung, der dann für die Produktion nicht mehr „gebraucht“ wird.

Im besten Fall entsteht dann eine Kultur freier Kreativität in Handwerk und Kunst.

Initiativen wie die offenen Werkstätten sind Versuchslabore, die sich genau dieser Fragestellung annehmen können.

In einer solchen Realität wären die offenen Werkstätten in der öffentlichen Wahrnehmung nicht mehr im Nischendasein alternativer Freizeitangebote, sondern würden im Zentrum der existentiellen Fragestellung nach einer menschenwürdigen Zukunft stehen und könnten Anregung und Orientierung vermitteln.

Damit ist der Wille zur Entwicklung skizziert, dem sich die Kooperation „Werkstatt Freiraum“ annehmen wird.